Schell über Spiele: "Utopie statt Ketten"

Written By Kom Limpulnam on Kamis, 07 Februari 2013 | 16.48

Jesse Schell hatte zu jenen Leuten gehört, die den Begriff Gamification geprägt haben und darüber plauderten, wie Alltagstätigkeiten mit spielerischen Elementen versehen werden können. So könnte man vielleicht Leute dazu animieren, Benzin zu sparen oder sich die Zähne öfter zu putzen, orakelte er z.B. vor drei Jahren. 

Auf dem diesjährigen DICE Summit kam der Mann, der Professor an der renommierten Carnegie Mellon University ist, wieder auf jenes Thema zu sprechen und schilderte, wie er auf Leute reagiert, die inspiriert von seinen damaligen Ausführungen Firmen gegründet haben und ihn kontaktieren: "Macht mich für diesen Scheiß nicht verantwortlich, ich will damit nichts zu tun haben!"

Gamification sei wie "Chocofication": Schokolade sei großartig, aber Hüttenkäse werde nicht besserer Hüttenkäse, wenn man Schokolade hinzufügt. Zähneputzen werde nicht automatisch besser, wenn man einen Spielaspekt integriert. Spiele müssten mit Bedacht angewendet werden.

Schell unterschied auch zwischen "Software" und "Spielen" - bei ersterem gehe es um das "Müssen", bei letzteren um das "Wollen". Mit Software wolle man negative Konsequenzen vermeiden, bei Spielen wolle man positive Folgen verspüren. Man wolle mit Spielen "Utopia" erreichen, nicht seine Steuern erledigen.

Spiele und Spieleentwickler hätten das Potenzial dafür, würden es aber oft nicht machen, merkte Schell mit Verweis auf bestimmte Titel wie Farmville an: "Diese Spiele versprechen dir Utopie, legen dich aber letztendlich in Ketten."

Während andere Entwickler darüber sinnieren, dass sich Skyrim bestens für ein Free-to-play-Modell eignet, hält Schell das häppchenweise Freischalten von Inhalten für eine eher schlechte Idee: Die Leute seien bereit, ein Opfer zu bringen und für einen Trip nach Utopia eine Vorauszahlung zu leisten. So beklagt er auch das Auktionshaus in Diablo 3: Sich ein Schwert für 1,15 Dollar zu kaufen, vermittle nun wirklich kein Gefühl der Heldenhaftigkeit.

"Magische Nutzerschnittstellen" seien einer der Schlüssel zu Utopia, so Schell mit Verweis auf die Möglichkeiten von iPad & Co. Auch sei eine faire Bezahlung wichtig, gehe es in Utopia doch nicht darum, den Nutzer den letzten Cent aus der Tasche zu ziehen. Hinsichtlich der KI fordert Schell "mehr Intelligenz, weniger Künstlichkeit". Auch sei Utopia ein Ort, wo man mit Leuten abhängt, die man mag. Die Utopie habe zudem einen gewissen Transformationseffekt: Wenn man das Spiel 'am anderen Ende' verlasse, habe man mehr von der Person, die man gerne sein möchte.

Man sei auf dem Weg zu einer genuss-basierten Wirtschaft - und niemand beherrsche Genuss und Unterhaltung besser als Spieleentwickler. "Marketing-Bullshit", aber auch ein gutes Spiel würden irgendwann nicht mehr ausreichen, um erfolgreich zu sein. Den Entwicklern, die die Kunden davon überzeugen können, dass sie den Weg nach Utopia nicht vergessen haben, würden diese aber überall hin folgen.


Anda sedang membaca artikel tentang

Schell über Spiele: "Utopie statt Ketten"

Dengan url

http://penampilanmemukau.blogspot.com/2013/02/schell-aber-spiele-statt-ketten.html

Anda boleh menyebar luaskannya atau mengcopy paste-nya

Schell über Spiele: "Utopie statt Ketten"

namun jangan lupa untuk meletakkan link

Schell über Spiele: "Utopie statt Ketten"

sebagai sumbernya

0 komentar:

Posting Komentar

techieblogger.com Techie Blogger Techie Blogger