Der Blick zurück
„Yes, yes...it's been a while, I know". Da hast du wohl Recht, lieber Erzähler, der mich mit diesen Worten zur zweiten Episode begrüßt, die man auch als kleine Entschuldigung für die lange Wartezeit interpretieren kann. Und so ist es mehr als willkommen, dass er zunächst die wichtigsten Ereignisse des Einstiegs nochmal Revue passieren lässt, bevor die Geschichte endlich weitergeht. Wir erinnern uns: Nachdem sich Rhys und Vaughn nach dem vermasselten Deal rund um einen Vault-Key eher unfreiwillig mit den beiden Gauner-Damen und ihrem Mentor Felix zusammengerauft hatten, kam es für die Schatzsucher knüppeldick: Verrat, ein tobsüchtiger Boss im Nacken, Geld futsch – das hatten sich die Schlitzohren sicher anders vorgestellt. Immerhin keimte nach dem zufälligen Fund einer verlassen Atlas Station mit ersten Hinweisen auf das so genannte Gortys-Projekt am Ende der ersten Episode Hoffnung auf, vielleicht doch noch ganz groß abzusahnen.
Spritzige Dialoge, witzige Situationen, (un)sympathische Figuren
Handsome Jack ist wieder da! Zumindest irgendwie...
Klar: Die Rätseleinlagen in den kleinen Arealen stellen weiterhin ebenso keine große Herausforderung dar wie die vereinzelten Reaktionstests oder das Knopfgehämmer. Trotzdem sind z.B. das Suchen nach Hinweisen mit Schwarzlicht oder das Hacken von Objekten mit den erweiterten Möglichkeiten von Rhys' ECHO-Eye eine nette Ergänzung. Überhaupt überzeugt Telltale wie schon in der ersten Episode weiter mit der richtigen Mischung aus Erkundung und Action sowie der herausragenden Regie mit starker Inszenierung und den drei Erzählebenen. Allerdings habe ich einen kleinen Folgefehler entdeckt: Obwohl ich bei meinem zweiten Durchlauf den zuvor verloren Schuh wiederbekommen hatte, fehlte er mir in den finalen Szenen plötzlich wieder.
Wer hohen spielerischen Anspruch sucht, ist hier allerdings falsch, denn in erster Linie stehen die klasse geschriebenen Dialoge im Multiple-Choice-Verfahren und die Geschichte im Vordergrund. Trotzdem bekommt man
Manchmal wird es eklig...
„Das merke ich mir"
Tja, die guten Entscheidungen. Sie beeinflussen in Dialogen nicht nur das Verhältnis der Charaktere untereinander, sondern sogar die Einführung mancher Figuren. So erfährt man erst nach einer bestimmten Wahl etwas über die lesbische Beziehung der Kopfgeldjägerin Athena, die ihrer Freundin zwar den Ruhestand versprochen hat, sich aber nicht wirklich daran hält. Stellt man sie dann noch vor ihrer Freundin bloß, wird aus einem „Athena will remember that" auch gerne mal ein „Athena will REALLY remember that". Ziemlich viel Englisch hier, oder? Ja. Denn auch in der zweiten Episode hat man es bei Telltale noch nicht geschafft, zumindest deutsche Untertitel als Alternative zu den hervorragenden Original-Sprechern und Texten anzubieten. Und so kommt man derzeit nur mit halbwegs guten Englischkenntnissen in den Genuss, Borderlands von dieser angenehmen anderen Seite zu erleben.
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Test: Tales From the Borderlands - Episode 2: Atlas Mugged
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